Am Klippitzthörl sollen Chaletdörfer entstehen. Schaut man über den Kärntner Zentralraum Richtung Westen, wird die Lage leider nicht besser: In Millstatt beispielsweise wurde ein ganzer Wald gerodet. Die Trassierungen erfolgten ohne naturschutzrechtliche Genehmigung, weil das Gelände für ‚im geschlossenen Siedlungsgebiet‘ liegend befunden wurde. Die Aufforstung wurde bis heute nicht vorgeschrieben. So schafft man einfach und ungestraft vollendete Tatsachen.
Generell startet in Kärnten nach der Seebetonierung jetzt die Almzerstörung: Chalets sprießen wie die Schwammerl aus dem Boden. Von dieser Art von Raumnutzung hat außer den Investoren niemand was – nicht die Natur, nicht die Menschen, nicht die Gemeinden und auch die Wirtschaft nur kurzfristig in der Bauphase. Aber die Kosten sind hoch: Die Gemeinden sorgen für die Infrastruktur, die Menschen geben Erholungsraum auf, die Natur nimmt Schaden.

Zersiedelung, Ressourcenverbrauch und Identitätsverlust. Wir vernichten und verbetonieren die Lebensgrundlagen unserer künftigen Generationen – und das zurzeit täglich in der Größe eines Hektars. Das entspricht mehr als einem Fußballfeld. Oder anders gesagt: Damit verschwinden alle neun Tage die Grünland- und Ackerböden eines Kärntner Bauernhofes.
Noch dramatischer zeigt sich die Situation, wenn man den Pro-Kopf-Verbrauch an Boden nach Bundesländern betrachtet. Denn Kärnten liegt bei 14,4 m2/Einwohner*in und Jahr und erreicht damit mehr als 200 % des österreichischen Durchschnitts. Weit abgeschlagen folgt auf dem 2. Platz Oberösterreich mit 124%.